Umfrage: Britische Konservative um Boris Johnson verlieren massiv an Zustimmung

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Bild: Euronews

Die Konservative Partei des britischen Premierministers Boris Johnson hat einer  Umfrage zufolge ihren massiven Vorsprung komplett eingebüßt. Laut der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Opinium, die der „Observer“ am Sonntag veröffentlichte, liegen Johnsons Tories und die oppositionelle Labour-Partei bei jeweils 40 Prozent. Damit haben die Konservativen einen Vorsprung von 26 Punkten zu Beginn der Coronavirus-Pandemie verspielt.

„Seit Boris Johnson Premierminister wurde, hatten die Tories typischerweise einen zweistelligen Vorsprung“, erklärte der Opinium-Meinungsforscher Adam Drummond. Den Höhepunkt erreichten die Konservativen demnach im März und April zu Beginn der Coronavirus-Pandemie, als die Regierung noch wie die Herrin der Lage wirkte und Labour seine Führungsmannschaft austauschte. Seitdem haben allerdings Johnsons politische Kehrtwenden und zuletzt das Chaos um Abschlussnoten für Schüler die Umfragewerte auf Talfahrt gehen lassen.

Der Pandemie sind in Großbritannien bislang mehr als 41.000 Menschen zum Opfer gefallen. Die Wirtschaft des Landes ist im zweiten Quartal um ein Fünftel eingebrochen. Beides sind traurige Spitzenwerte in Europa. Bei einer zweiten Infektionswelle im Winter könnte das Coronavirus einem Bericht des wissenschaftlichen Beratungsgremium der Regierung zufolge schlimmstenfalls mehr als 80.000 Menschen das Leben kosten.

Die Angst vor dem Virus scheint auch die britischen Arbeiter zuhause zu halten – zumindest die, die von zuhause aus arbeiten können. Laut einer Studie der Bank Morgan Stanley ist nur jeder dritte Angestellte ins Firmenbüro zurückgekehrt. In ganz Europa arbeiten dagegen zwei von drei Angestellten mittlerweile wieder im Büro.

Dem „Telegraph“ zufolge will die Regierung deshalb nächste Woche eine Kampagne starten, mit der sie die Angestellten davon überzeugen will, dass „der Arbeitsplatz“ ein „sicherer Platz“ sei. Wegen des massiven Anstiegs des Haushaltsdefizits werde auch bald eine starke Steuererhöhung erwartet, schreibt die Zeitung. 

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