Die UN-Mission in Kolumbien hat eine Zunahme tödlicher Gewalt in dem südamerikanischen Land verurteilt. Alleine in diesem Jahr habe sie bereits 33 Massaker dokumentiert, hieß es in einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Bericht. Die UN-Mission, die die Umsetzung des 2016 geschlossenen Friedensvertrages mit der Farc-Guerilla überwachen soll, untersucht nach eigenen Angaben zudem den Tod von 97 Menschenrechtsaktivisten im selben Zeitraum.
Die Gewalt habe in einigen Regionen „schwerwiegende humanitäre Auswirkungen“, erklärte die UN-Mission. Alleine in der vergangenen Woche seien 13 Menschen bei zwei Massakern getötet worden. Als Massaker definiert die UNO die Tötung von mindestens drei Menschen am selben Ort durch die selbe Gruppe.
Bei Kämpfen zwischen der Armee, linksgerichteten Guerillagruppen und rechten Paramilitärs waren in Kolumbien seit 1963 mehr als 260.000 Menschen getötet worden. Ende 2016 wurde der jahrzehntelange Guerillakrieg der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc) mit einem Friedensabkommen beendet. 7000 Guerillakämpfer wurden seitdem entwaffnet.
Hunderte Guerillakämpfer widersetzten sich aber dem Abkommen und leben weiter im Untergrund. Für fast 80 Prozent der Massaker sind nach Einschätzung der UNO aber Drogenhändler und andere Kriminelle verantwortlich.