Die deutschen Unternehmen rechnen wegen der Corona-Krise laut einer Umfrage erst im Sommer 2021 mit einer Normalisierung ihrer Geschäftslage. Die Normalisierung werde im Durchschnitt in elf Monaten erwartet, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichen Konjunkturumfrage des Münchner Ifo-Instituts. Besonders lange wirken die Folgen der Pandemie demnach bei den Dienstleistern nach: Sie rechnen erst nach 11,7 Monaten mit einer Normalisierung.
Im Bau werden den Angaben zufolge 11,1 Monate, im Handel 10,3 Monate und im verarbeitenden Gewerbe 10,1 Monate erwartet. „Der Weg zur Normalität ist für viele Unternehmen noch sehr lang“, erklärte Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. „Selbst wenn alle öffentlichen Beschränkungen aufgehoben werden, werden die Unternehmen mit deren Folgen zu kämpfen haben.“
Künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten sind laut Umfrage besonders von der Corona-Pandemie betroffen. Sie erwarten erst nach 17,5 Monaten eine normale Geschäftslage. Hersteller, Verleiher und Vertreiber von Filmen sowie Kinos in 16,7 Monaten; Hotels in 16 Monaten, Reisebüros in 14,6 Monaten. Dagegen erwarten Wach- und Sicherheitsdienste schon nach nur 3,8 Monaten wieder eine normale Geschäftslage.
In der Industrie sind die Textilhersteller besonders pessimistisch, sie erwarten in 14,5 Monaten eine normale Geschäftslage. Im Maschinenbau dauert es laut den Erwartungen der Unternehmen zwölf Monate, bei den Herstellern von Bekleidung 11,1 Monate, bei den Getränkeherstellern 8,1 Monate und in der Chemie 8,0 Monate. Am optimistischsten sind die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten mit 6,8 Monaten. Im Großhandel sind es 10,5 Monate, im Einzelhandel zehn Monate.