Bewohner tief liegender Gebiete der US-Bundesstaaten Texas und Louisiana haben sich gegen den Hurrikan „Laura“ gewappnet. In von Überschwemmungen bedrohten Küstenregionen wurden Fenster mit Spanplatten vernagelt, Bewohner flohen in höher gelegene Gebiete. Am Dienstag (Ortszeit) hatte „Laura“ eine Durchschnitts-Windgeschwindigkeit von 150 Stundenkilometern, Meteorologen sagten eine starke Zunahme der Sturmstärke voraus. „Laura“ werde als „bedeutender Hurrikan“ auf Land treffen, warnte das US-Hurrikanzentrum.
Der Wirbelsturm soll laut Vorhersagen in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) die Küste von Texas oder Louisiana erreichen. Erwartet werden bis zu vier Meter Hochwasser und „große und zerstörerische Wellen“. Überflutungen könnten bis zu rund 50 Kilometer landeinwärts reichen.
„Laura“ könne die zweithöchste Hurrikan-Stufe erreichen, warnte der Gouverneur von Texas, Greg Abbott. „Wir müssen vorbereitet sein.“ Auch Tornados drohten. „Laura“ bedroht auch große Ölraffinerien in beiden Bundesstaaten.
In Texas öffneten im Vorfeld des Sturms mehrere Notunterkünfte. Wer es sich leisten könne, solle wegen der Corona-Pandemie jedoch lieber in Hotels oder Motels Zuflucht suchen, sagte Gouverneur Abbott.
In Louisiana waren die Straßen von New Orleans wie leergefegt. Vor vielen Gebäuden stapelten sich Sandsäcke zum Schutz vor möglichen Überschwemmungen. Vor 15 Jahren waren beim Hurrikan „Katrina“ 80 Prozent der Stadt überschwemmt worden, mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben.
Auf „Lauras“ Kurs durch die Karibik waren in den vergangenen Tagen mindestens 25 Menschen in Haiti und der Dominikanischen Republik ums leben gekommen. Auf Kuba richtete der Sturm schwere Schäden an. Im Golf von Mexiko wurden mehr als 100 Ölförderplattformen sicherheitshalber geräumt.
Das US-Hurrikanzentrum erwartet in der bis November andauernden diesjährigen atlantischen Sturmsaison rund 25 größere Stürme.