USA von zwei schweren Wirbelstürmen gleichzeitig bedroht

Symbolbild: Tropischer Sturm
Symbolbild: Tropischer Sturm

Die USA werden derzeit von gleich zwei Wirbelstürmen bedroht, von denen einer bereits mindestens zwölf Menschen in Haiti und der Dominikanischen Republik getötet hat. Nach seinen Zerstörungen in den beiden Ländern auf der Karibik-Insel Hispaniola erreichte der Wirbelsturm „Laura“ nach Behördenangaben am Sonntag Kuba. Ebenso wie Sturm „Marco“ könnte er sich zu einem Hurrikan entwickeln, bevor er in den nächsten Tagen die US-Küste erreicht.

Im bitterarmen Karibikstaat Haiti kamen durch den Sturm nach Behördenangaben mindestens neun Menschen ums Leben, darunter ein zehnjähriges Mädchen. Es starb, als ein Baum auf sein Haus stürzte. Zwei weitere Menschen würden nach dem Sturm vermisst, sagte Staatschef Jovenel Moïse bei einem Besuch im Katastrophengebiet.

Ein Mann in Pétionville, einem Vorort der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince, sagte, der Sturm habe ihn völlig unvorbereitet getroffen. „In meinem Viertel haben wir nicht oft Strom, daher konnte ich die Radionachrichten nicht verfolgen“, sagte Sony Joseph.

In Haiti haben selbst leichtere Stürme oft schlimme Folge, da viele der ärmsten Menschen im Land in Risikogebieten leben. Überdies gibt es wegen der Corona-Pandemie derzeit weniger Plätze in Notunterkünften.

In der Dominikanischen Republik seien durch „Laura“ mindestens drei Menschen ums Leben gekommen, teilte der Leiter des nationalen Katastrophenschutzzentrums, Juan Manuel Mendez, mit. In der Hauptstadt Santo Domingo seien eine Frau und ihr Kind in ihren Haus ums Leben gekommen. Ein junger Mann sei in Santo Domingo gestorben, als ein Baum auf sein Haus stürzte. 

„Laura“ schnitt laut Mendez mehrere entlegene Dörfer von der Außenwelt und eine Million Menschen von der Stromversorgung ab. In der Dominikanischen Republik wie auch in Haiti verursachte der Wirbelsturm schwere Überschwemmungen.

Von Hispaniola zog „Laura“ nach Angaben von Meteorologen mit einem Tempo von 33 Stundenkilometern westwärts nach Kuba. Dort traf er am Sonntagabend (Ortszeit) mit Geschwindigkeiten von bis zu 146 Stundenkilometern auf Land und verursachte im ostkubanischen Maisi drei Meter hohe Wellen. In Guantánamo und Santiago de Cuba wurden fast 120.000 Menschen vorsorglich in Notunterkünfte gebracht.

Nach Einschätzung der Meteorologen könnte „Laura“ am Dienstag Hurrikan-Stärke erreichen und am Mittwoch die US-Küste im Zentrum und Nordwesten des Golfs von Mexiko erreichen. Vorsichtshalber wurde die Öl- und Gasförderung in mehreren Offshore-Anlagen im Golf von Mexiko ausgesetzt.

Der sich ebenfalls auf die USA zubewegende Sturm „Marco“ erreichte unterdessen nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums (NHC) der USA mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern bereits Hurrikan-Stärke. „Marco“ werde voraussichtlich am Montag (Ortszeit) auf die Küste des US-Bundesstaats Louisiana treffen. Allerdings sagten die NHC-Experten auch voraus, dass der Sturm nach Erreichen des US-Festlands rasch an Kraft verlieren werde.

Dieses Jahr könnte die Hurrikan-Saison, die noch bis November dauert, besonders zerstörerisch sein. Das NHC listet für die Saison 25 Stürme namentlich auf, „Laura“ war bislang der zwölfte. US-Medien bezeichneten „Laura“ und „Marco“ als Zwillings-Hurrikans. Dieses Phänomen sei im Golf von Mexiko seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 150 Jahren noch nie aufgetreten, berichteten sie.

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