Die in Deutschland fliegende Ryanair-Tochter Malta Air und Arbeitnehmervertreter haben nach drei Monaten ihre Tarifverhandlungen abgebrochen. Die Gespräche über eine Tarifvereinbarung zur Beschäftigungssicherung in der Corona-Krise für die bundesweit rund 900 Mitarbeiter des Kabinenpersonals seien am Donnerstag „ergebnislos abgebrochen“ worden, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Berlin mit. Das Angebot des Unternehmens sei „nicht akzeptabel“, erklärte Verdi zur Begründung.
„Die Beschäftigten in der Kabine waren bereit, auf Einkommen zu verzichten. Bedingung dafür ist jedoch eine Absicherung ihrer Arbeitsplätze. Das hat Malta Air strikt abgelehnt“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Sven Bergelin. Die Ablehnung mache eine tarifliche Vereinbarung „unmöglich“.
Malta Air hatte den Angaben zufolge einen Lohnverzicht von bis zu zehn Prozent für das Kabinenpersonal über die nächsten fünf Jahren gefordert. Gleichzeitig sollte Verdi demnach Teilzeitoptionen zustimmen, die das Einkommen der Beschäftigten um mehr als 50 Prozent reduzieren könnten. Eine Umsetzung dieser Forderung würde nach Gewerkschaftsangaben dazu führen, dass das zu erzielende Einkommen unter dem im Fall einer Kündigung zu beanspruchenden Arbeitslosengeld liegen könnte. Zudem halte Malta Air an den Schließungsplänen für die Flughäfen Hahn, Niederrhein und Berlin-Tegel fest.