In Berlin sollen vier weitere Häuser des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof erhalten bleiben: Der Senat habe sich mit dem Eigentümer, der Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko, in einer Absichtserklärung auf ein „Gesamtpaket zur gemeinsamen Zukunft“ verständigt, teilte Berlins Regierung am Montag mit. Die Vermieter hätten „umfangreiche Zugeständnisse angekündigt“. Die Gewerkschaft Verdi reagierte erfreut: So blieben etwa 500 Arbeitsplätze erhalten.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teilte mit, laut Vereinbarung blieben die Filialen Ringcenter, Müllerstraße im Wedding, am Tempelhofer Damm und in der Wilmersdorfer Straße geöffnet. Die Mietlaufzeiten betragen demnach zwischen drei und zehn Jahren.
Betriebsbedingte Kündigungen seien für die jeweilige Betriebsdauer ausgeschlossen. Galeria Karstadt Kaufhof werde rund 45 Millionen Euro in die vier Standorte investieren. Weitere Häuser des Warenhauskonzerns stehen am Kurfürstendamm (das KaDeWe), am Hermannplatz und am Alexanderplatz.
Zwei Filialen in Berlin werden demnach geschlossen, im Lindencenter und in den Gropius-Passagen. In Tegel werde der Standort nicht öffnen. Die Beschäftigten – laut Verdi rund 300 – könnten ab November für sechs Monate in einer Transfergesellschaft wechseln und seien so weiterhin beschäftigt. Über die Zukunft der Karstadt-Sports-Filiale in Charlottenburg laufen laut Verdi noch Verhandlungen.
Der Generalbevollmächtigte von Galeria Karstadt Kaufhof, Arndt Geiwitz, betonte: „Jetzt ist es für uns wichtig, dass die beiden Vermieter zu ihren Zusagen stehen.“
Galeria Karstadt Kaufhof, in der Corona-Krise ins Schlingern geraten, wollte ursprünglich bundesweit 62 der gut 170 Kaufhäuser in Deutschland und bis zu 20 der 30 Sports-Filialen schließen. Mittlerweile stehen auf der Liste der zu schließenden Standorte laut Verdi noch 47 Häuser.