Warum die US-Demokraten ihren Nominierungsparteitag Wisconsin abhalten

Madison, Wisconsin
Madison, Wisconsin

Die US-Demokraten haben Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin nicht zufällig als Ort für ihren Nominierungsparteitag für die Präsidentschaftswahl ausgewählt. Der an den Großen Seen gelegene Bundesstaat im Mittleren Westen ist ein sogenannter Swing State – ein umkämpfter Bundesstaat, in dem sowohl die Demokraten als auch die Republikaner gewinnen könnten.

Besonders eng war es bei der Präsidentschaftswahl 2016: Damals gewann der Republikaner Donald Trump den Bundesstaat mit nur rund 27.400 Stimmen Vorsprung vor der Demokratin Hillary Clinton – ein Unterschied von 0,77 Prozentpunkten. Trumps überraschender Erfolg in Wisconsin spielte für seinen Wahlsieg eine entscheidende Rolle.

Die Demokraten hatten fest mit einem Sieg in Wisconsin gerechnet, zumal ihre Präsidentschaftskandidaten dort in den vorangegangen Jahrzehnten gewonnen hatten und die Umfragen für Clinton sprachen. Anders als Trump besuchte die frühere Außenministerin den Bundesstaat im Wahlkampf kein einziges Mal, was ihr später als schwerer taktischer Fehler angekreidet wurde.

Die Demokraten wollen diesen Fehler in diesem Jahr nicht wiederholen: Sie zeigen mit dem Parteitag, wie wichtig ihnen Wisconsin ist – und die gesamte Region.

Denn neben Wisconsin hatte Trump 2016 auch Michigan und Pennsylvania knapp gewonnen, zwei weitere Bundesstaaten in der als Rust Belt bekannten früheren Industrieregion im Mittleren Westen, die in den vorangegangen Jahrzehnten für demokratische Kandidaten gestimmt hatten. 

Trump konnte dort viele weiße Arbeiter für sich gewinnen. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden, der selbst in Pennsylvania geboren wurde, will diese wichtige Wählergruppe in diesem Jahr zurückerobern.

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