Der Tropensturm „Laura“ ist auf dem Weg in Richtung US-Küste über Kuba hinweggezogen und hat in der Karibik 24 Tote und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Der Sturm werde sich über dem Golf von Mexiko wahrscheinlich verstärken und zu einem Hurrikan werden, bevor er in der zweiten Wochenhälfte die US-Küste treffe, teilte das US-Hurrikanzentrum (NHC) am Montag (Ortszeit) mit.
Hurrikan „Marco“ erreichte am Montagabend den US-Bundesstaat Louisiana und wurde in der Nacht zu Dienstag zu einem Tropensturm herabgestuft.
„Laura“ hatte in Kuba mit Winden von bis zu gut 100 Stundenkilometern für schwere Regenfälle und Überflutungen in Küstennähe gesorgt. Mindestens 160.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. An der Küste der Provinz Guantánamo sorgte der Sturm für mehr als drei Meter hohe Wellen.
Dieses Jahr könnte die Hurrikan-Saison, die noch bis November dauert, besonders zerstörerisch sein. Das NHC erwartet für die Saison bis zu 25 Stürme, „Laura“ war bislang der zwölfte. US-Medien bezeichneten „Laura“ und „Marco“ als Zwillings-Hurrikans. Dieses Phänomen sei im Golf von Mexiko seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 150 Jahren noch nie aufgetreten, berichteten sie.
Regenfälle und Sturmfluten trafen auch Jamaika und die Kaimaninseln. Den größten Schaden richtete „Laura“ jedoch im bitterarmen Karibikstaat Haiti an, wo mindestens 20 Menschen starben, darunter ein Baby und ein achtjähriges Kind.
In Haiti haben selbst leichtere Stürme oft schlimme Folgen, da viele der ärmsten Menschen im Land in Risikogebieten leben. Überdies gibt es wegen der Corona-Pandemie derzeit weniger Plätze in Notunterkünften.
In der Dominikanischen Republik kamen durch „Laura“ mindestens vier Menschen ums Leben, wie das nationale Katastrophenschutzzentrum mitteilte. In der Hauptstadt Santo Domingo seien eine Frau und ihr Kind in ihrem Haus ums Leben gekommen. Ein junger Mann sei in Santo Domingo gestorben, als ein Baum auf sein Haus stürzte.