Die Zahl der Waldbrände im brasilianischen Amazonasgebiet im Juli ist im Vergleich zum Vorjahresmonat drastisch gestiegen. Wie die brasilianische Weltraumagentur Inpe am Samstag unter Berufung auf Satellitenbilder mitteilte, gab es im Juli dieses Jahres 6803 Waldbrände in der Region, im Vorjahresmonat waren es 5318. Dies entspricht einem Anstieg um 28 Prozent.
Allein am 30. Juli habe es mehr als tausend Waldbrände gegeben, erklärte Inpe. Es handele sich um die höchste Zahl an Waldbränden an nur einem Tag im Juli seit 15 Jahren.
Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace stieg die Zahl der Waldbrände auf dem Gebiet indigener Volksgruppen um 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. In Naturschutzgebieten gab es demnach einen Anstieg um 50 Prozent.
Auslöser der Waldbrände sind häufig illegale Rodungen. Bereits für den Juni dieses Jahres hatte Inpe eine Rekord-Entwaldung gemeldet. Im Juni beginnt in der Amazonas-Region die Trockenzeit, in der viele Brände ausbrechen.
Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den größten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik des rechtsextremen Staatschefs Jair Bolsonaro verantwortlich, dem sie die Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen.
Bolsonaro zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an. Der Staatschef hat die finanziellen und personellen Ressourcen für den Umweltschutz bereits drastisch gekürzt.