Auch die britische Königin bekommt die Folgen der Corona-Krise am Geldbeutel zu spüren: Unter anderem wegen wegfallender Besichtigungen in den königlichen Schlössern muss der royale Haushalt in den kommenden drei Jahren mit 15 Millionen Pfund (16,4 Millionen Euro) Verlust rechnen, wie der Finanzchef des Königshauses, Michael Stevens, am Freitag berichtete. Ein spezieller Etat, der dem Erhalt des Buckingham-Palastes dient, muss mit Einbußen in Höhe von 20 Millionen Pfund rechnen.
Dennoch werde das Königshaus die Steuerzahler angesichts der Pandemie nicht um weitere Gelder bitten, betonte Stevens: „Wir werden versuchen, die Folgen durch eigene Anstrengungen und Effizienz zu managen“, betonte er. Der königliche Haushalt hat bereits einen Einstellungsstopp verhängt und die Gehälter eingefroren. Daneben wird nach Palastangaben nach Möglichkeiten zu weiteren Ausgabenkürzungen gesucht.
Insgesamt standen dem königlichen Haushalt laut dem am Freitag vorgelegten Finanzbericht des im März zuende gegangenen Haushaltsjahrs 82,4 Millionen Pfund zur Verfügung. Damit wurde unter anderem ein 15.848 Pfund teurer Charterflug bezahlt, mit dem der inzwischen von seinen königlichen Verpflichtungen zurückgetretene Prinz Andrew im Juli 2019 zu einem Golfclub nach Nordirland jettete.
Mit weiteren 16.440 Pfund schlug ein Charterflug zu Buche, mit dem Prinzessin Anne zu einem Rugby-Match zwischen Schottland und Italien nach Rom flog. Beide Royals seien dabei in offiziellen Diensten des Königshauses im Einsatz gewesen und es seien keine Linienflüge verfügbar gewesen, hieß es zur Begründung.
Neue Einnahmen erzielt der königliche Haushalt durch den Rückzug von Prinz Harry und seiner Frau Meghan – nach ihrem Umzug nach Kalifornien zahlen die Sussexes den Angaben zufolge jetzt Miete für ihren Zweitwohnsitz Frogmore Cottage auf dem Gelände von Schloss Windsor.