Dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld zum Trotz verlangen Banken und Sparkassen Finanzexperten zufolge weiterhin hohe Dispozinsen. Wie das Onlineportal Check24 am Donnerstag nach einem Vergleich von 571 Girokonten mitteilte, liegt der durchschnittliche Dispozins in Deutschland derzeit bei 9,79 Prozent pro Jahr – und damit fast unverändert auf dem Niveau von 2018. Je nach Bank schwankt der Zins demnach zwischen null und 13,75 Prozent.
Auch das Vergleichsportal Biallo hatte zuletzt einen Dispo-Höchstsatz von 13,75 Prozent kritisiert und erklärt: „Etliche Banken verlangen immer noch zu hohe Dispo- und Überziehungszinsen von ihren Kunden.“ Demnach kosteten Dispokredite Stand August im Schnitt sogar über zehn Prozent im Jahr. Der Überziehungszins, also die Kosten für das Überziehen des eingeräumten Dispokreditrahmens, betrug „bei besonders teuren Banken und Sparkassen“ 18 Prozent oder mehr.
Trotz der oft hohen Zinssätze nutzen laut Umfrage im Auftrag von Check24 aktuell 15 Prozent der Deutschen ihren Dispositionskredit. Für die meisten sei dies nur eine „kurze Überbrückungshilfe“; 27 Prozent nutzten ihn weniger als einen Monat lang. „Doch 23 Prozent der Befragten geben an, ihr Konto länger als zwölf Monate zu überziehen“, erklärte Check24.