Die Corona-Krise wird die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr in Deutschland auf im Schnitt rund 440.000 steigen lassen. So lautet die am Freitag veröffentlichte Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg. Im kommenden Jahr könnte die Zahl dann wieder um etwa 100.000 Arbeitslose schrumpfen.
„Die Konjunktur befindet sich nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder auf Erholungskurs“, erklärten die IAB-Forscher. Nach einem Rückgang in diesem Jahr um 5,2 Prozent könnte das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr wieder um 3,2 Prozent zulegen.
Die Entlassungszahlen seien angesichts des immensen wirtschaftlichen Schocks „vergleichsweise begrenzt“ geblieben, erläuterte das IAB: „Der Arbeitsmarkt stürzte auch aufgrund der Stabilisierungsmaßnahmen nicht ins Bodenlose.“ Infolge der schnellen und weitgehenden Lockerungen sei bereits zum Ende des zweiten Quartals eine deutliche Erholung in Gang gekommen.
Kritisch seien die anhaltende Zurückhaltung bei den Neueinstellungen und die schwierigen Transformationsprozesse beispielsweise bei der Automobilindustrie und dem Einzelhandel, warnte das IAB. Nicht durch die Prognose abgedeckt seien zudem eine große Insolvenzwelle oder ein zweiter Shutdown.