Armeniens Regierungschef warnt nach Kämpfen um Berg-Karabach vor „umfassendem Krieg“

Symbolbild: Krieg
Symbolbild: Krieg

Nach dem Aufflammen der Kämpfe in der Unruheregion Berg-Karabach hat Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan vor einem militärischen Flächenbrand gewarnt. Aserbaidschans „autoritäres Regime hat dem armenischen Volk erneut den Krieg erklärt“, sagte Paschinjan am Sonntag im armenischen Fernsehen. Er fügte hinzu: „Wir stehen vor einem umfassenden Krieg im Südkaukasus“, der für die Region und möglicherweise auch darüber hinaus „unabsehbare Folgen haben könnte“.

Der militärische Konflikt um die in Aserbaidschan gelegene, mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach war am Sonntagmorgen wieder aufgeflammt. Nach Angaben der pro-armenischen Regionalregierung bombardierte die aserbaidschanische Armee Ziele in Berg-Karabach, darunter auch die Hauptstadt Stepanakert.

Aserbaidschans Verteidigungsministerium erklärte dagegen, die Armee habe eine „Gegenoffensive“ gestartet, um „Armeniens Militäraktivitäten“ in der Region zu stoppen und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Paschinjan verhängte für Armenien das Kriegsrecht und ordnete die Generalmobilmachung an. Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew versprach in einer Fernsehansprache derweil den „Sieg“ über die „Separatisten“.

Die Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan befinden sich seit fast 30 Jahren in einem Konflikt um die Kontrolle über die Region Berg-Karabach, die zu Sowjetzeiten Aserbaidschan zugeschlagen worden war. Pro-armenische Rebellen brachten das Gebiet nach Kämpfen mit rund 30.000 Todesopfern Anfang der 90er Jahre unter ihre Kontrolle.

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