Autobauer weltweit machen Quartalsverlust von über zehn Milliarden Euro

Symbolbild: Schwarze Zeiten für Autobauer
Symbolbild: Schwarze Zeiten für Autobauer

Die Corona-Krise hinterlässt historisch tiefe Löcher in den Bilanzen der Autoindustrie weltweit: Die 17 größten Autohersteller machten im zweiten Quartal von April bis Juni einen operativen Verlust von währungsbereinigt 10,8 Milliarden Euro, wie die Beratungsgesellschaft EY am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte ein Plus von 21,8 Milliarden Euro gestanden. Der Umsatz sank im Schnitt um 41 Prozent auf 256 Milliarden Euro, der Absatz um 39 Prozent.

Volkswagen, Daimler und BMW verbuchten laut EY zusammen einen noch vergleichsweise geringen Umsatzrückgang um 32 Prozent auf gut 91 Milliarden Euro. Sie büßten demnach auch weniger stark an Verkäufen ein als der Großteil der internationalen Konkurrenz – „vor allem dank ihrer guten Positionierung in China“. Dort sei im zweiten Quartal gut jedes zweite Auto der deutschen Konzerne verkauft worden.

„Immerhin: Trotz der mehrmonatigen Absatzkrise können die Autokonzerne auf ein großes Finanzpolster zurückgreifen“, teilte EY weiter mit. Zum Ende des zweiten Quartals verfügten die 17 größten Autobauer demnach über 250 Milliarden Euro liquide Mittel, 26 Prozent mehr als noch drei Monate zuvor. „Möglich wurde dieser Zuwachs an verfügbarer Liquidität unter anderem durch die Ausgabe neuer Anleihen.“

Dennoch: „Diese Krise werden nicht alle Autohersteller und erst recht nicht alle Zulieferer überleben“, warnte EY. Die Konzerne müssten enger zusammenarbeiten als bisher, auch an Werksschließungen führe kein Weg vorbei. Es gebe „keinen Grund, Kapazitäten vorzuhalten, die auf absehbare Zeit nicht gebraucht werden und die massiv die Margen belasten“.

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