Das gute Abschneiden der Grünen bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen gibt der Partei nach den Worten ihrer Bundesvorsitzenden Annalena Baerbock Auftrieb für die Zeit bis zur Bundestagswahl. Baerbock sprach am Montag in Berlin von einer „sehr, sehr guten Startrampe für die nächsten zwölf Monate“. Dass ihre Partei trotz „gigantischer Zuwächse“ hinter CDU und SPD nur Platz drei einnehme, sei „kein Wermutstropfen“.
„Wir reden über die ehemalige Herzkammer der Sozialdemokratie“, sagte Baerbock. Eine Pandemie sei eigentlich eine Zeit, in der Regierungsparteien mehr Zuspruch erhielten. In so einer Zeit hätten die Grünen in etwa ihr Ergebnis der Europawahl vom vergangenen Jahr erreicht, hob die Parteichefin hervor. Die Grünen legten in Nordrhein-Westfalen um 8,3 Punkte auf 20,0 Prozent zu und erzielten damit ein Rekordergebnis bei Kommunalwahlen im einwohnerstärksten Bundesland.
Grüne Kandidatinnen und Kandidaten gehen laut Baerbock bei 16 Stichwahlen um Oberbürgermeister- und Bürgermeisterämter ins Rennen. Die Grünen würden in den kommenden Monaten ihren politischen Ansatz weiter verstärken, „in die Breite der Gesellschaft zu gehen“. Es gehe darum, „nah dran an den Menschen zu sein“, sagte sie weiter. Bei Kommunalwahlen gehe es um das Leben vor Ort, um Kita-Plätze, die Müllabfuhr oder das Thema Verkehr.
Baerbock hob hervor, dass ihre Partei nicht nur in Großstädten, sondern gerade auch im ländlichen Raum sowie in mittleren und kleinen Städten dazugewonnen habe. Sie wies auch darauf hin, dass die Grünen besonders viele Kandidatinnen ins Rennen geschickt habe, so viele wie CDU und SPD zusammen. Es gehe darum, die „absolute Unterrepräsentanz von Frauen“ gerade im kommunalen Bereich zu ändern.