Die Umweltschutzorganisation BUND hat ihre Forderung bekräftigt, den Standort Gorleben aus der bundesweiten Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll auszuschließen. Der Ort sei wegen geologischer Mängel ungeeignet und außerdem „politisch verbrannt“, erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt am Donnerstag in Berlin anlässlich der Veröffentlichung einer neuen Studie seiner Organisation zu dem Thema. Solange Gorleben nicht aus dem Suchverfahren ausgeschlossen werde, „vergifte“ dies den Prozess.
Nach Ansicht des BUND würde der Standort im nordniedersächsischen Wendland als potenzielle „Rückfalloption“ ständig über dem neuen Auswahlverfahren schweben und das Vertrauen der Bürger in dessen Ergebnisoffenheit untergraben. Auch die bisher schon in Gorleben investierten Gelder, welche die Umweltschützer auf 1,9 Milliarden Euro bezifferten, wögen bestehende Sicherheitsmängel nicht auf.
Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen hatten sich Regierung und Opposition darauf geeinigt, die Suche nach einem nationalen Endlager für hochradioaktiven Atommüll 2017 neu zu starten. Ein Standort soll nun bis 2031 in einem ergebnisoffenen Verfahren ausgewählt werden. Davor gab es trotz massiver Widerstände und Proteste in der Bevölkerung lange eine Vorfestlegung auf Gorleben.