Bundeskabinett billigt Haushaltsentwurf für 2021

Bundeskanzleramt in Berlin
Bundeskanzleramt in Berlin

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den Haushaltsentwurf von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) gebilligt, der für das kommende Jahr eine weitere Neuverschuldung von 96,2 Milliarden Euro vorsieht. Ab 2022 will die Regierung dem Entwurf zufolge zwar wieder die Schuldenbremse im Grundgesetz einhalten – doch sollen auch in den Jahren bis 2024 neue Kredite im Gesamtvolumen von 22,4 Milliarden Euro aufgenommen werden. Das Bundesfinanzministerium begründet die Schuldenaufnahme mit den hohen Kosten zur Bewältigung der Corona-Krise. 

Die Gesamtausgaben des Bundes sollen nach Angaben aus Regierungskreisen im kommenden Jahr aber wieder sinken: Im laufenden Jahr erreichen sie wegen der umfangreichen Konjunktur- und Hilfspakete ein Rekordhoch von 508,5 Milliarden Euro – im kommenden Jahr sollen die Ausgaben dann auf 413,4 Milliarden Euro sinken. Dies liegt aber immer noch über dem Wert vor der Krise: 2019 summierten sich die Ausgaben auf 356,7 Milliarden Euro.

Die Kreditaufnahme wäre noch deutlich höher, wenn nicht für die Jahre 2022 bis 2024 ein Rückgriff auf die ursprünglich für Flüchtlingskosten gebildete Rücklage von 48,2 Milliarden Euro erfolgen würde, die damit vollständig aufgelöst wird. Trotz der Kredite und der Nutzung der Rücklage bleibt in der Finanzplanung darüber hinaus noch eine Lücke von 42,5 Milliarden Euro, davon 9,9 Milliarden Euro für 2022. 

Aus dem Finanzministerium wurde die Hoffnung geäußert, dass sich diese durch eine günstige konjunkturelle Entwicklung noch „vermindern oder sogar auflösen könnte“. Andernfalls wären Einsparungen oder zum Beispiel Steuererhöhungen erforderlich, um dennoch die Schuldenbremse einhalten zu können.

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