Bundesregierung will Russland nicht die Laborbefunde zu Nawalny übermitteln

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Symbolbild: Medizinische Assistentin im Labor

Die Bundesregierung will Russland zunächst nicht die genauen Befunde eines Bundeswehr-Speziallabors über die Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny zur Verfügung stellen. Die Laborergebnisse seien der internationalen Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) übermittelt worden, der auch Russland angehöre, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin.

Vizeregierungssprecherin Martina Fietz sagte, die Bundesregierung werde „das weitere Vorgehen“ und „alle weiteren Fragen“ über die OPCW zu klären versuchen. „Russland hat die Informationen, die jetzt gebraucht werden, und nicht Deutschland“, sagte Fietz. 

Das russische Außenministerium hatte Deutschland am Mittwoch abermals vorgeworfen, die Ergebnisse der Untersuchung absichtlich zurückzuhalten: „Die deutsche Seite verlangsamt den Prozess leider“, so dass „die Hysterie um diese Affäre weiter zunimmt“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums in Moskau.

Nach Angaben der Bundesregierung ist „zweifelsfrei“ erwiesen, dass der 44-jährige Gegner von Staatschef Wladimir Putin mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der sogenannten Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde.

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