Deutlich mehr Anträge auf Ratenzahlung bei gesetzlichen Kassen wegen Corona

Symbolbild: Krankenkassenkarte mit Kleingeld
Symbolbild: Krankenkassenkarte mit Kleingeld

Wegen der Coronakrise bekommen die gesetzlichen Krankenkassen die Beiträge ihrer Versicherten teilweise mit Verspätung. Allein bei der Techniker Krankenkasse (TK) habe sich die Zahl der Anträge auf Stundung von Beiträgen „um das 60-Fache erhöht“, sagte TK-Chef Jens Baas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag.

Auch die Zahl der Anträge auf Ratenzahlung sei hundertmal so hoch wie vor der Pandemie. Das sei „ein dramatischer Anstieg im Vergleich zum Schnitt der Vorjahre“, berichtete Baas. Die Anträge kommen demnach etwa von wirtschaftlich angeschlagenen Arbeitgebern. Die TK zählt zehn Millionen Versicherte bundesweit.

Baas rechnet wegen der Pandemie mit einer deutlichen Erhöhung der Beitragssätze über das Jahr 2021 hinaus. Die aktuell geplante Erhöhung um durchschnittlich 0,2 Prozent werde das aktuelle Finanzproblem der Kassen „vielleicht aufschieben, aber nicht lösen“, sagte der TK-Chef. Auch könnten die gesetzlichen Krankenversicherungen ihre Rücklagen nur einmal abbauen, „dann sind sie weg“.

Baas zufolge entstehen den Kassen in der Corona-Pandemie hohe Ausgaben durch Schutzmaßnahmen wie den Aufbau von Intensivbetten oder den Kauf von Schutzausrüstung. Die Behandlung von Corona-Patienten falle hingegen finanziell kaum ins Gewicht.

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