Die Deutsche Bank will jede fünfte Filiale schließen: Über 100 der derzeit noch gut 500 Geschäftsstellen des Instituts sollen im Zuge der Corona-Krise geschlossen werden, wie ein Konzernsprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte und damit entsprechende Medienberichte bestätigte. Am Vormittag stellte Philipp Gossow, Leiter des Privatkundengeschäfts der Marke Deutsche Bank, den Plan demnach auf einer Veranstaltung der Zeitung „Handelsblatt“ vor.
Die Deutsche Bank werde ihr Filialnetz „so schnell wie möglich ausdünnen“, kündigte ihr Manager dem Magazin zufolge in Frankfurt am Main an. „Die Beratung wird mehr außerhalb der Filiale stattfinden.“ Gleichzeitig sollen Kunden demnach künftig den Selbstbedienungsbereich von Filialen der zum Konzern gehörenden Postbank nutzen können.
Laut Konzernsprecher sind die Stellen, die im Zuge der geplanten Filialschließungen abgebaut werden sollen, bereits im geplanten Personalabbau der Deutschen Bank im Umfang von rund 18.000 Stellen bis 2022 enthalten. Als Grund für den Schritt erklärte der Sprecher, Kunden akzeptierten die Beratung per Telefon oder online stärker als vor der Pandemie. Während der zwischenzeitlichen Geschäftsschließungen nahmen Online- und Mobile-Banking bei Deutschlands größtem Geldhaus demnach um sieben Prozent zu.