Einbruch: Aktienkurs der Großbank HSBC sackt auf 25-Jahres-Tief

Symbolbild: HSBC
Symbolbild: HSBC

Der Aktienkurs der Großbank HSBC ist am Montag auf den tiefsten Stand seit 25 Jahren gesunken. Gründe sind der am Sonntagabend veröffentlichte Bericht zahlreicher Medien über erhebliche Versäumnisse internationaler Großbanken – darunter die HSBC – bei der Bekämpfung der Geldwäsche sowie die Befürchtung, China könne das Geldinstitut auf seine Liste der Unternehmen setzen, die eine mögliche Gefahr für die nationale Sicherheit sind.

Der Kurs sackte um zeitweise mehr als vier Prozent ab und erreichte 29,60 Hongkong-Dollar (3,22 Euro) – bei diesem Wert stand die Aktie zuletzt Mitte 1995. Die HSBC ist etwa neben der Deutschen Bank und JP Morgan eine der internationalen Großbanken, die in den sogenannten FinCen-Files-Recherchen genannt werden: Geheime Unterlagen des US-Finanzministeriums enthüllen demnach, dass diese Banken über Jahre hinweg Geschäfte mit riskanten Kunden abgewickelt, die Vorgänge aber mitunter nur zögerlich und teils mit jahrelanger Verspätung gemeldet haben. 

Bedrohlicher schätzen Investoren den Bericht der „Global Times“ ein, die HSBC könne auf der chinesischen Liste der „nicht vertrauenswürdigen Einheiten“ landen. In dem Bericht wird eine Beteiligung der HSBC an den US-Untersuchungen gegen den Netzwerkausrüster Huawei und die Festnahme der Huawei-Finanzchefin Meng Whanzhou in Kanada genannt. Unternehmen auf der Liste kann Peking Beschränkungen auferlegen, etwa bei Handel oder Investitionen. 

Der Aktienkurs der HSBC hat sich seit Beginn des Jahres mehr als halbiert, vor allem wegen der Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Der Gewinn der Bank fiel im ersten Halbjahr um 69 Prozent. Die HSBC ist stark im Geschäft zwischen China und dem Westen engagiert – das macht sie auch besonders anfällig für die politischen Spannungen zwischen Peking und Washington. 

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