Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben sich in ihren Tarifverhandlungen auf ein „Corona-Paket“ mit Lohnsteigerungen in Höhe des Inflationsausgleichs und einer langen Laufzeit bis Ende Februar 2023 geeinigt. Das teilten beide Seiten am Freitag mit. Die EVG erklärte, zwar sei in zahlreichen Punkten Übereinstimmung erzielt worden – „wesentliche Themen“ seien allerdings noch offen. Daher steht ihre Zustimmung unter Vorbehalt ihrer Gremien.
Betriebsbedingte Kündigungen in Folge der Corona-Pandemie sind laut Bahn ausgeschlossen. Für Neueinsteiger sei der Kündigungsschutz während der Laufzeit des Tarifvertrags ausgeweitet worden. Enthalten seien außerdem eine soziale Komponente sowie zusätzliche Investitionen in Qualifizierung und die berufliche Mobilität der Beschäftigten.
Die EVG wolle den erreichten Stand in den kommenden Tagen bewerten, teilte die Gewerkschaft mit. Über eine Annahme des Tarifpakets werden demnach in der kommenden Woche die Gremien entscheiden.
EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch erklärte am Freitag, wichtig seien der Gewerkschaft zum einen „klare Bekenntnisse des Konzerns zu einer stetigen Personalentwicklung“. Zum anderen müssten die vom Bund zugesagten Gelder für die Bewältigung der Corona-Schäden der Deutschen Bahn tatsächlich fließen. Dies müsse sich als „aufschiebende Bedingung im Tarifpaket wiederfinden“.
Die Tarifverhandlungen hatten Mitte August begonnen. Bahn und Gewerkschaft hatten sich bereits im Mai im Rahmen eines „Bündnisses für unsere Bahn“ darauf verständigt, dass trotz der Corona-Pandemie keine Arbeitsplätze gestrichen werden sollen.