In Brandenburg wird nach dem deutschlandweit ersten bestätigten Fall der Afrikanischen Schweinepest das Gebiet rund um die Fundstelle des betroffenen Wildschwein-Kadavers mit einem Elektrozaun gesichert. Mit dem Bau wurde am Freitagnachmittag begonnen, wie das Gesundheitsministerium in Potsdam mitteilte. Demnach werden rund um eine Kernzone mit einem Radius von mindestens drei Kilometern elektrische Wildschutzzäune aufgebaut.
Für die Kernzone gilt laut Schweinepest-Verordnung ein weitgehendes Betretungsverbot, auch der Fahrzeugverkehr ist dort eingeschränkt, um den Erreger nicht etwa über Schuhe oder Autoreifen weiterzuschleppen. Wie Brandenburgs Gesundheits- und Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, wurden alle Landwirte, Schweinehalter und Jäger in den betroffenen Gebieten umfassend über die aktuelle Lage informiert. „Jetzt muss schnellstmöglich das Kerngebiet um den Fundort eingezäunt werden“, fügte sie hinzu.
Zusätzlich zu der Kernzone wird mit einem Radius von 15 Kilometern um den Fundort derzeit das sogenannte gefährdete Gebiet mit Schildern und Hinweistafeln markiert. In diesem Gebiet gelten Nutzungsbeschränkungen für Land- und Forstwirtschaft. Es werde nun „alles in unserer Macht Stehende“ unternommen, um die Afrikanische Schweinepest einzugrenzen und eine weitere Ausweitung möglichst zu vermeiden, erklärte Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne). Es gelte, „negative Folgen für die Tierhalter und andere Landwirtschaftsbetriebe gering zu halten“.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte am Donnerstag mitgeteilte, dass sich der Verdachtsfall nach dem Fund des Wildschwein-Kadavers im Brandenburger Spree-Neiße-Kreis nach weiteren Tests bestätigt habe. Damit gibt es in Deutschland den ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine hingegen ist die Seuche tödlich. Landwirte fürchten bei einer Ausbreitung große wirtschaftliche Schäden.