Nach einer Messerattacke auf einen Autofahrer im rheinischen Stolberg prüfen die Ermittler einen islamistischen Hintergrund und einen möglichen Zusammenhang mit den Kommunalwahlen am Sonntag in Nordrhein-Westfalen. Nach der Festnahme eines 21-jährigen Tatverdächtigen am Sonntagabend in Stolberg übernahm am Montag die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf den Fall, wie ein Sprecher der Behörde auf AFP-Anfrage mitteilte. Die genauen Hintergründe des Geschehens waren zunächst unklar.
Den Ermittlern zufolge soll der 21-Jährige in der Nacht zum Sonntag einen 23-jährigen Autofahrer mit einem Messer schwer verletzt haben. Dabei soll er laut Zeugenaussagen „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben.
Die Ermittler gingen zudem Hinweisen nach, wonach der Tatverdächtige mit Migrationshintergrund den 23-jährigen Deutschen ebenfalls mit Migrationshintergrund womöglich im Zusammenhang mit einem politischen Werbemotiv angegriffen haben könnte, auf dem der Vater des Opfers mit weiteren Menschen zu erkennen gewesen sei.
Dabei könnte es sich unbestätigten Berichten zufolge um ein Werbemittel der AfD handeln. Der Vater des Opfers gab nach Ermittlerangaben bei seiner Befragung an, er habe einer Verwendung des entsprechenden Fotomotivs nicht zugestimmt und davon auch nichts gewusst.
Nach der Messerattacke vom frühen Sonntagmorgen wurde das Opfer nach Polizeiangaben in einer Klinik operiert. Nach dem verdächtigen 21-Jährigen leiteten die Ermittler eine bundesweite Fahndung ein. Der Tatverdächtige wurde dann am frühen Sonntagabend in Stolberg von Spezialkräften der Polizei bei einem Zugriff in einem Auto festgenommen.
Auch ein 26-jähriger weiterer Fahrzeuginsasse wurde zunächst festgenommen, er gilt aber laut Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft in dem Fall lediglich als Zeuge. Bei dem Zugriff wurden die beiden Männer und ein Beamter verletzt.