Der weltweit erste Mensch, der nach einer HIV-Infektion „geheilt“ werden konnte, leidet an Krebs im Endstadium. Timothy Ray Brown werde im kalifornischen Palm Springs wegen Leukämie palliativmedizinisch behandelt, teilte der Aktivist Mark King in seinem Blog mit.
Der heute 54-Jährige hatte Medizingeschichte geschrieben, als er nach einer beispiellosen Behandlung 2008 für „geheilt“ erklärt worden war. Seitdem sei das HI-Virus nicht mehr in Browns Körper nachgewiesen worden, sagte sein Partner Tim Hoeffgen King. Das HI-Virus kann die Immunschwächekrankheit Aids auslösen.
Der US-Bürger Brown studierte 1995 in Berlin, als er von seiner HIV-Infektion erfuhr. 2006 wurde bei ihm zudem Blutkrebs diagnostiziert. In der deutschen Hauptstadt wurde er dann mit Stammzellen eines Spenders behandelt, der aufgrund einer seltenen Gen-Veränderung gegen das HI-Virus immun war. 2008 wurde Brown für geheilt erklärt und als „Berliner Patient“ weltberühmt. Seit 2011 lebt er wieder in den USA.
Im vergangenen Jahr wurde ein zweiter Patient, der ebenso wie Brown neben seiner HIV-Infektion an Blutkrebs litt, für geheilt erklärt. Auch ihm, dem sogenannten Londoner Patienten, wurden zur Behandlung Stammzellen von Knochenmark-Spendern mit einer seltenen genetischen Veränderung transplantiert.