Die EU-Kommission hat noch keine Entscheidung über ein Beteiligung an der Verwaltung eines neuen Flüchtlingslagers auf der griechischen Insel Lesbos getroffen. Die Behörde sei offen für eine gemeinsame Verwaltung, sagte ein Kommissionssprecher am Montag. „Die Idee wird weiter diskutiert.“ Die Kommission warte derzeit noch darauf, dass die griechische Regierung nach dem Brand im Lager Moria ihre Pläne für die künftige Unterbringung der Füchtlinge konkretisiere.
Griechenlands größtes Flüchtlingslager war in der vergangenen Woche durch mehrere Brände praktisch vollständig zerstört worden. Tausende Menschen sind derzeit ohne Unterkunft. Die „Bild“-Zeitung berichtete am Montag, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) setze sich dafür ein, dass ein neues Flüchtlingslager auf Lesbos künftig von der EU selbst aufgebaut und betrieben werde.
Vize-Kommissionspräsident Margaritis Schinas hatte am Freitag bei einem Besuch in Berlin gesagt, die griechische Regierung habe die EU um eine „aktivere Rolle beim Management des neuen Zentrums“ gebeten. Denkbar sei, dass dort etwa auch Asylanträge bearbeitet werden könnten. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) brachte bei einer Pressekonferenz auch eine „gemeinsame Trägerschaft“ des künftigen Lagers durch EU-Kommission und griechische Regierung ins Gespräch.