Die EU-Kommission hat die Pläne Deutschlands für die Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus Griechenland begrüßt. Die Behörde sei in der Frage „in direktem Kontakt mit der deutschen Regierung“, sagte ein Sprecher am Dienstag. Demnach haben sich EU-Innenkommissarin Ylva Johansson und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auch in einem gemeinsamen Brief an die anderen Mitgliedstaaten gewandt, um sich in der Frage der Umsiedlung von Flüchtlingen abzustimmen.
Auf der griechischen Insel Lesbos war das größte Flüchtlingslager des Landes vergangene Woche durch mehrere Brände zerstört worden. Mehr als 12.000 Menschen verloren ihr Obdach. Deutschland hatte schon die Aufnahme von bis zu 150 unbegleiteten Minderjährigen zugesagt. Nach Angaben aus Regierungskreisen wollen Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nun, dass weitere 1500 Migranten von den griechischen Inseln in Deutschland Schutz bekommen.
Seehofer und Johansson luden nach Angaben des Kommissionssprechers die anderen EU-Regierungen ein, über „die rasche Überstellung von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen und Familien mit Kindern als ersten Schritt“ zu beraten. Dazu solle es schnell „ein Koordinierungstreffen“ geben.