Das Bundesfamilienministerium beteiligt sich an einem Projekt, das den Frauenanteil in Spitzenpositionen von Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen beleuchten soll. Es gehe um „eine kontinuierliche Erfassung der Daten zu Frauen in Führung“ in der Zivilgesellschaft, erklärte Ministerin Franziska Giffey (SPD) am Montag. Das Projekt wird demnach gemeinsam mit dem Verein Fair Share of Women Leaders organisiert.
Der Verein werde „systematisch Daten zur Entwicklung des Anteils von Frauen in Führungspositionen erheben, auswerten und veröffentlichen“, erklärte das Ministerium. „Daneben geht es um eine verstärkte Netzwerkarbeit und strategische Kooperationen der verschiedenen Organisationen.“
In einer im März veröffentlichten Pilotstudie hatte Fair Share demnach bereits 84 Organisationen und Stiftungen betrachtet. Dabei habe sich gezeigt, dass dort zu etwa 70 Prozent Frauen beschäftigt, aber nur rund ein Drittel der Positionen in Leitungs- und Kontrollgremien mit Frauen besetzt seien.
„Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen sollte sich überall in der Gesellschaft widerspiegeln“, erklärte Giffey. Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen leisteten „wichtige Arbeit für mehr Gerechtigkeit auf der ganzen Welt“ und trügen daher „eine besondere Verantwortung, dies auch in den eigenen Strukturen zu leben“.
Giffeys Ministerium fördert das Projekt den Angaben zufolge in den Jahren 2020 bis 2024 mit rund 690.000 Euro. Ab Oktober würden zivilgesellschaftliche Organisationen dazu aufgefordert, die Datenerhebung zu unterstützen und die von Fair Share formulierte Selbstverpflichtung für einen fairen Frauenanteil in Führungspositionen bis 2030 zu unterzeichnen, erklärte das Ministerium weiter.