Forscher legen Plan zum Stopp des Aussterbens von Tier- und Pflanzenarten vor

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Symbolbild: Forscher

Eine deutliche Ausweitung von Naturschutzgebieten und ein Umbau des globalen Systems der Nahrungsmittelversorgung könnten den Rückgang von Tier- und Pflanzenarten bis zum Jahr 2050 stoppen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie unter Beteiligung von Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die am Donnerstag in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde.

Den Berechnungen des internationalen Wissenschaftlerteams zufolge müsste der Anteil von Schutzgebieten an der Landfläche der Erde bis 2050 auf 40 Prozent erhöht werden. 2010 lag dieser erst bei 15,5 Prozent. Parallel müssten erodierte oder anderweitig in Mitleidenschaft gezogene Bodenflächen im großem Stil wieder aufgeforstet und renaturiert werden. Der Anteil dieser Flächen müsste bis 2050 auf weitere acht Prozent der Landmassen steigen.

Weiterhin wäre ein nachhaltiger Komplettumbau der Systeme zur Nahrungsmittelerzeugung und -verteilung erforderlich, um dem dramatischen Schwund an globaler Biodiversität in den kommenden drei Jahrzehnten noch aufzuhalten. Dazu gehörten eine deutliche Verringerung der Lebensmittelabfälle und des Konsums tierischer Produkte sowie eine nachhaltigere Intensivierung der Landwirtschaft.

Ein Stopp des Aussterbens von Tier- und Pflanzenarten sei nur durch „enorme Anstrengungen“ erreichbar, erklärte der PIK-Wissenschaftler und Mitautor Hermann Lotze-Campen zu den Modellrechnungen. Die Alternative allerdings sei „düster“. Derzeit sei mehr als eine Million Tier- und Pflanzenarten weltweit vom Aussterben bedroht.

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