Heim-Mitarbeiter leiden nach erster Corona-Welle unter Angststörungen

Symbolbild: Angst
Symbolbild: Angst

Fast die Hälfte aller Heim-Mitarbeiter in Norditalien leidet einer aktuellen Studie nach der ersten Corona-Welle unter posttraumastischem Stress oder Angststörungen. Forscher aus Italien und Großbritannien nahmen eine anonyme Befragung unter mehr als 1000 Mitarbeitern von Alten- und Pflegeheimen zu deren Stress- und Angstniveau nach Monaten der Pflege von Corona-kranken Bewohnern vor. Diese ergab laut der am Mittwoch veröffentlichten Studie, dass 43 Prozent Symptome haben, die den Grenzwert für die Einstufung einer Angststörung oder einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) überschritten. 

Angesichts der ernsten Lage in Norditalien, wo in den ersten Wochen der Corona-Pandemie zahlreiche Altenheim-Bewohner an den Folgen einer Infektion gestorben waren, hätten die Wissenschaftler mit einer hohen Rate an psychischen Spätfolgen bei den Pflegern gerechnet. Dennoch seien sie von deren Ausmaß überrascht, sagte Elena Rusconi von der Universität von Trient der Nachrichtenagentur AFP.

Die Autoren der in der Fachzeitschrift „Royal Society Open Science“ veröffentlichten Untersuchung betonten, die Mitarbeiter in den Pflegeheimen hätten unter besonders herausfordernden Bedingungen gearbeitet. Anders als Notfall-Sanitäter hätten Pfleger häufig eine enge emotionale Beziehung zu den Bewohnern, was im Falle einer Erkrankung oder des Todes eines Schützlings seelische Folgen habe.

Angesichts der beginnenden zweiten Corona-Welle in Europa forderten die Studien-Autoren eine dringende und gründliche Erhebung zum psychischen Gesundheitszustand sämtlicher Pflegeheim-Mitarbeiter.

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