Honduras will seine Botschaft in Israel noch vor Ende des Jahres von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe bei einem Telefonat im Gegenzug die Eröffnung einer israelischen Botschaft in Honduras‘ Hauptstadt Tegucigalpa zugesagt, teilte Präsident Juan Orlando Hernández am Sonntag (Ortszeit) beim Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Da der Status von Jerusalem umstritten ist, haben fast alle Staaten ihre Botschaften in Israel in Tel Aviv – eine Ausnahme sind die USA.
Hernández seinerseits hatte 2019 mit der traditionell neutralen Politik von Honduras im palästinensisch-israelischen Konflikt gebrochen und nach den USA Jerusalem als Hauptstadt von Israel anerkannt. Die Verlegung der Botschaft sei ein „historischer Schritt“, erklärte Hernández im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er hoffe, diesen noch vor Ende des Jahres zu machen – „wenn es die Pandemie erlaubt“.
Wegen des ungeklärten Status von Jerusalem war es lange Zeit diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaften nicht in der Stadt ansiedeln. US-Präsident Donald Trump hatte Jerusalem im Dezember 2017 als Hauptstadt Israels anerkannt und im Mai 2018 die US-Botschaft dorthin verlegt. Kurz darauf verlegte auch Guatemala seine Botschaft nach Jerusalem. International wurden die Botschaftsumzüge scharf kritisiert.