Die Impfallianz Gavi hat den indischen Impfstoff-Produzenten Serum Institute of India (SII) mit der Herstellung von 100 Millionen weiteren Dosen eines künftigen Wirkstoffs gegen das Coronavirus für ärmere Länder beauftragt. Damit habe sich die Zahl der bei SII bestellten Impfdosen verdoppelt, kündigte das Impfbündnis am Dienstag an, das dabei mit der Bill and Melinda Gates Foundation zusammenarbeitet.
Gavi und die Gates Foundation hatten SII bereits im August mit der Produktion von 100 Millionen Dosen eines künftigen Impfstoffs beauftragt. Gavi stellt demnach dem indischen Großproduzenten im voraus Geld zur Verfügung, um die Produktionskapazitäten auszuweiten.
Sollte ein geeigneter Impfstoff bald die behördliche Zulassung erhalten, könnten die Dosen dann bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 hergestellt werden. Verteilt wird der Impfstoff dann über die von Gavi, WHO und der Forschungsallianz Cepi betriebenen Impfstoffplattform Covax.
Zwei Kandidaten, die vom britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca und vom US-Unternehmen Novovax entwickelten Impfstoffe, wurden nun ausgewählt. Laut Gavi sollen die Mittel zum Preis von maximal drei Dollar pro Dosis an bis zu 92 Länder verteilt werden. „Kein Land, ob reich oder arm, sollte in der Schlange hinten anstehen, wenn es um Covid-19-Impfstoffe geht“, erklärte Gavi-Chef Seth Berkley.