Weil Weltraumschrott ihre Bahn kreuzte, hat die Internationale Raumstation ISS ein Ausweichmanöver vollziehen müssen. Nur dadurch habe sichergestellt werden können, dass die ISS nicht getroffen werde, erklärte am Dienstagabend (Ortszeit) die US-Raumfahrtbehörde Nasa. Alles in allem habe das Manöver zweieinhalb Minuten gedauert. Der Weltraumschrott sei letztlich in rund 1,4 Kilometern Entfernung an der Station vorbeigezogen.
Das Ausweichmanöver wurde den Angaben zufolge von den Kontrollzentren in den USA und Russland gemeinsam beaufsichtigt. Zuvor waren die zwei russischen Kosmonauten und der US-Astronaut, die derzeit die Besatzung bilden, innerhalb der ISS umgezogen. Sie begaben sich in die Nähe der angekoppelten Sojus-Rakete, um notfalls schnell in Sicherheit gebracht werden zu können. Dies sei aber lediglich „aus besonders großer Vorsicht“ geschehen, betonte die Nasa. Inzwischen sei die Besatzung wieder an ihre normalen Plätzen zurückgekehrt.
Weltraumschrott wird ein zunehmendes Problem im All. Tausende inaktive Satelliten und Raketen rauschen mit bis zu 30.000 Stundenkilometer um die Erde. Bei dem jetzt die ISS kreuzenden Schrott handelte es sich um die Überreste einer japanischen Rakete, die im vergangenen Jahr in 77 Teile zerbrochen war.