Die Erwartung deutscher Finanzexperten an die konjunkturelle Entwicklung ist auch im September weiter gestiegen. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kletterte um 5,9 Punkte auf insgesamt 77,4 Zähler und erreichte damit den höchsten Stand seit Mai 2000. Dies zeige, dass die befragten Experten „weiterhin von einer spürbaren Erholung der deutschen Wirtschaft ausgehen“, erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach am Dienstag in Mannheim.
Auch die ins Stocken geratenen Brexit-Verhandlungen und die steigenden Corona-Infektionszahlen hätten die positive Stimmung nicht bremsen können, fügte Wambach hinzu. Der nach wie vor schlechte Ausblick für den Bankensektor weise allerdings „auf Befürchtungen einer steigenden Zahl von Kreditausfällen im nächsten halben Jahr hin“.
Das ZEW befragt monatlich rund 200 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen zu ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis. Für die September-Umfrage wurden die Antworten von 178 Analysten und institutionellen Anlegern ausgewertet.