Madrid will in Stadtteilen mit stark steigenden Corona-Ansteckungsraten wieder Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen verhängen. Der stellvertretende Chef der Gesundheitsbehörden in der spanischen Hauptstadt, Antonio Zapatero, kündigte am Mittwoch an, die neuen Maßnahmen bis Ende der Woche zu verhängen. Die Ansteckungsraten seien in Stadtteilen im Süden Madrids derzeit besonders hoch, sagte Zapatero. Welche Stadtteile genau betroffen sein werden, sagte er nicht.
Mehrere Arbeiterviertel im Süden von Madrid und südliche Vororte der Hauptstadt hatten in den vergangenen zwei Wochen jeweils 700 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohnern oder sogar noch mehr verzeichnet. Im dicht besiedelten Stadtteil Puente de Vallecas wurden sogar 1000 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohnern gemeldet. In ganz Spanien lag die Ansteckungsrate zuletzt bei 280 Fällen pro 100.000 Einwohnern.
Madrids Regionalregierung hatte den Bewohnern stark betroffener Stadtteile bereits im August empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben und Kontakte einzuschränken. Der starke Anstieg der Fallzahlen wurde so aber nicht gestoppt.
Spanien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder Europas. Von Mitte März bis Ende Juni galt landesweit eine strikte Ausgangssperre. Die Zahl der Infektionsfälle ist mittlerweile aber auf mehr als 600.000 gestiegen. 30.000 Infizierte starben.