Männer sollen in Berlin Frauen in Auto gezogen und vergewaltigt haben

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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In Berlin muss sich seit Montag ein 33-Jähriger vor dem Landgericht verantworten, weil er Frauen in sein Auto gezogen und gemeinsam mit anderen Männern vergewaltigt haben soll. Wisam B. B. soll insgesamt vier Vergewaltigungen begangen haben. In zwei Fällen soll er im Januar und Februar 2020 mit Mittätern je eine Frau auf offener Straße in Berlin aufgegriffen haben und sie im Auto sowie in einem Fall außerdem in einer Wohnung misshandelt haben.

In den beiden Fällen ist er nicht nur wegen Vergewaltigung, sondern wegen besonders schwerer Vergewaltigung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. In dem Fall vom Januar soll sein 25-jähriger Bruder Karrar B. B. beteiligt gewesen sein, der ebenfalls angeklagt ist. Am Montag gaben beide Männer an, sich zunächst nicht zu den Vorwürfen zu äußern. Sie sitzen seit März in Untersuchungshaft.

Im Januar sollen die beiden Männer eine inzwischen 19-jährige Frau auf ihrem Heimweg mitten in der Nacht nahe einer Straße gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter unvermittelt gepackt und gewürgt haben. Auf der Rückbank ihres Wagens sollen zwei Männer sie dann vergewaltigt haben.

Laut Anklage brachten die Männer die Frau dann in eine Wohnung und vergewaltigten sie erneut. Dort drohten sie ihr auch damit, sie würden sechs weitere Männer dazuholen, wenn sie sich weigere. Fast vier Stunden nach dem Aufgreifen der Frau sollen die Männer das opfer mit dem Auto im Stadtteil Charlottenburg abgesetzt haben.

Laut Nebenklage leidet die junge Frau infolge der Tat an Schlafstörungen und Panikattacken. Die Richter gaben einem Antrag statt, wonach ihre Vernehmung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Auch die beiden Angeklagten sollten die Vernehmung in einem anderen Saal verfolgen, um die Gefahr einer Retraumatisierung zu verringern.

In einem weiteren Fall soll Wisam B. B. mit drei weiteren unbekannten Mittätern im Februar dieses Jahres eine weitere Frau mitten in der Nacht in ein Auto gezogen haben. Die vier sollen sie dort abwechselnd vergewaltigt haben. Später ließen sie die Frau aussteigen. Die Frau erlitt laut Anklage durch Würgen massive Atemnot und Todesangst.

Wisam B. B. soll außerdem 2018 und 2019 in seiner Wohnung zwei weitere Vergewaltigungen begangen haben, wobei das Opfer im Jahr 2018 zur Tatzeit 14 Jahre alt gewesen sein soll. Für den Prozess sind rund 20 Verhandlungstermine bis Ende Januar geplant.

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