Nach einer Serie von Pferde-Verstümmlungen hat die französische Polizei einen Verdächtigen vorläufig festgenommen. Der Mann wurde im Verwaltungsbezirk Haut-Rhin im Grenzgebiet zu Baden-Württemberg in Polizeigewahrsam genommen, wie am Montag aus Ermittlerkreisen verlautete. Dem Verdächtigen wird demnach die Misshandlung von einem Pferd und zwei Ponys zur Last gelegt.
Die Ermittler kamen dem Mann mit Hilfe eines Phantombilds auf die Spur, das sie aufgrund der Aussagen des Besitzers eines Pferde-Asyls angefertigt hatten, in dem Ende August die Angriffe stattgefunden hatte. An ihnen war demnach noch ein zweiter Mann beteiligt. Die beiden Eindringlinge konnten flüchten, nachdem sie auch den Besitzer mit einem Garten-Messer angegriffen und verletzt hatten.
In den vergangenen Monaten waren in Frankreich mehr als 20 Pferde von Unbekannten verletzt oder sogar getötet worden. Zumeist richtete sich die Gewalt gegen Stuten. Die Fälle traten in verschiedenen Landesteilen auf, was der Polizei zusätzliche Rätsel aufgab.
Zuletzt war vergangene Woche eine Stute in der Südbretagne schwer an den Geschlechtsteilen verletzt und getötet worden. Auch ein Ohr wurde dem Tier abgeschnitten. Anderen Pferden wurden Augen oder Nüstern entfernt. Auch Esel und Kühe waren teilweise betroffen.
„Ist dies eine Art Wettstreit im Internet? Oder steckt ein Einzeltäter dahinter? In alle Richtungen wird ermittelt“, hatte Polizei-Hauptkommissar Bruno Wallart aus der Stadt Riom bereits Ende Juni erklärt. Unterstützt werden die Ermittler von einer Einheit der Nationalpolizei, die gegen Umweltdelikte vorgeht.