Mehr als 50 Mal soll eine Frau den Liebhaber zum Doppelmord aufgefordert haben

Justitia (über izzet ugutmen / shutterstock.com)
Justitia (über izzet ugutmen / shutterstock.com)

Mehr als 50 Mal soll eine Frau in Franken ihren Liebhaber zum Mord an ihrem Ehemann und einen weiteren Liebhaber aufgefordert haben: Am Ende war der 27 Jahre alte Liebhaber tatsächlich tot, der schnelle Zufallsfund der Leiche durch einen Pilzsammler verhinderte womöglich den zweiten Mord am Ehemann. Am Dienstag beginnt vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth der Prozess um diese bizarre Liebes- und Sexgeschichte.

Die 33 Jahre alte Frau ist wegen Anstiftung zum Mord und versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt, ihr 32 Jahre alter Geliebter wegen Mordes und Sichbereiterklärens zum Mord. Mehr als 20 Verhandlungstage bis Jahresende setzte das Gericht an, um die komplexen Verstrickungen des Falls aufzuklären.

Der Anklage zufolge war die Ehe der Frau mit ihrem 15 Jahre älteren Mann zerrüttet. Über mehrere Jahre soll sie eine Affäre mit dem Mitangeklagten geführt haben. Diese endete, ab Herbst 2018 soll die Frau dann eine Affäre mit dem später ermordeten 27-Jährigen begonnen haben.

Ab Mai 2019 soll der erste Liebhaber – obwohl er selbst auch verheiratet war – versucht haben, die Geliebte wieder für sich zu gewinnen. Diese habe die Hoffnungen geschürt, ihn aber mindestens 50 Mal aufgefordert, ihren Ehemann und auch den aktuellen Geliebten zu töten. Weil er hörig gewesen sei, habe der Mann schließlich eingewilligt.

In der Nacht zum 14. Juli vergangenen Jahres habe er den 27 Jahre alten Nebenbuhler durch mehrere Messerstiche, Drosseln, Schläge und einen schweren Gegenstand getötet. Zufällig entdeckte noch am Abend des Tages ein Pilzsammler den Leichnam. Womöglich nur wegen dieses schnellen Funds kam es nicht mehr zum zweiten Mord.

Die ununterbrochen seit Juli vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sitzenden beiden Angeklagte äußerten sich zwar zur Sache, die Tatvorwürfe bestreiten sie aber. Für das wegen der Coronakrise nur mit einem eingeschränkten Platzangebot stattfindende Verfahren wurden 38 Zeugen und sechs Sachverständige benannt.

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