Neuseeland hebt seine Corona-Maßnahmen weitgehend auf. Einschränkungen gelten ab Montagabend nur noch in der größten Stadt Auckland, wie Premierministerin Jacinda Ardern ankündigte. In allen anderen Landesteilen gilt ab sofort wieder die niedrigste Stufe 1 des vierstufigen Corona-Notfallplans. In Auckland, wo es zuletzt einen neuen Infektionsherd gegeben hatte, gilt vorerst weiter die Stufe 2.
In Auckland sind nun wieder Veranstaltungen mit hundert Teilnehmern erlaubt – bisher waren es nur zehn. Im Rest des Landes können auch Großveranstaltungen wieder stattfinden, wie etwa ein Rugby-Spiel gegen Australien im Oktober. Die Grenzen bleiben aber weiter geschlossen.
„Wir haben es gemeinsam geschafft, das Virus unter Kontrolle zu bringen“, sagte Ardern, die für ihr Krisen-Management international gelobt wurde.
Neuseeland hatte die Pandemie zunächst gut unter Kontrolle bekommen und nach einem strikten Lockdown von Ende bis Mitte Mai mehr als hundert Tage lang keine Neuinfektionen mehr registriert. Mitte August trat dann aber plötzlich ein neuer Infektionsherd in Auckland auf.
In Auckland sei daher weiter „Vorsicht geboten“, sagte Ardern. Die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt brauche bis zur vollständigen Aufhebung der Corona-Maßnahmen noch „mehr Zeit“. Dann bestehe nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums aber wieder eine Chancen von 50 zu 50, das Virus in Neuseeland erneut zu „eliminieren“.
Insgesamt starben in Neuseeland seit Beginn der Pandemie 25 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Neue Infektionsfälle wurden am Montag nicht gemeldet.