Der mutmaßliche Messerangreifer von Paris hat über seine Identität gelogen: Das gab die Staatsanwaltschaft vier Tage nach der Attacke vor dem früheren Sitz der französischen Satirezeitung „Charlie Hebdo“ mit zwei Verletzten bekannt. Bei dem geständigen Täter handelt es sich nach den Angaben vom Dienstag um einen 25-jährigen Pakistaner mit dem Namen Zaheer Hassan M. und nicht um einen 18-Jährigen.
Der Verdächtige gab bei einem Verhör durch die Polizei zu, sich bei seiner Ankunft in Frankreich 2018 als unbegleiteter Minderjähriger ausgegeben und Sozialhilfe erschlichen zu haben, wie der für Terrorismus zuständige Staatsanwalt Jean-François Ricard mitteilte.
Der Fall des 25-Jährigen wurde an Untersuchungsrichter übergeben, die ein offizielles Verfahren einleiten dürften. Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus. Alle vorläufig Festgenommenen aus seinem Umfeld seien wieder freigelassen worden, hieß es.
Zu seinem Motiv gab der Pakistaner an, er habe aus Wut über die Mohammed-Karikaturen gehandelt, die „Charlie Hebdo“ vor einigen Wochen neu veröffentlicht hatte. Laut den Ermittlern wusste der junge Mann nicht, dass die Satirezeitung seit dem Anschlag mit zwölf Toten von 2015 an einen geheimen Ort umgezogen ist. Die beiden Mitarbeiter einer Medienagentur, die er mit einem Messer vor dem früheren Redaktionsgebäude schwer verletzte, hielt er fälschlicherweise für Journalisten der Zeitung.