Mit einem Schießbefehl an der Grenze will Nordkorea nach Angaben des US-Militärs ein Eindringen des Coronavirus aus China verhindern. Der Kommandeur der US-Truppen in Südkorea, Robert Abrams, sagte am Donnerstag bei einer Online-Konferenz in Washington, Nordkorea habe an der seit Januar geschlossenen Grenze zu China eine Pufferzone eingerichtet, in der nordkoreanische Spezialkräfte im Einsatz seien. Es handele sich dabei um „Kampftruppen“, die mit „Schießbefehlen“ ausgestattet seien.
Das extrem abgeschottete Nordkorea hat bisher noch keinen einzigen Corona-Fall gemeldet. Pjöngjang hatte zum Schutz vor dem Coronavirus bereits im Januar die Grenzen geschlossen und im Juli den Ausnahmezustand ausgerufen.
Beobachter vermuten aber, dass das Virus schon längst aus dem Nachbarland China ins Land kam. Einen größeren Corona-Ausbruch könnte das schwache nordkoreanische Gesundheitssystem kaum bewältigen.
Die Grenzschließung habe für Nordkorea massive wirtschaftliche Auswirkungen, sagte der US-General Abrams bei der Online-Konferenz des Zentrums für strategische und internationale Studien (CSIS). Der Handel mit China sei um 85 Prozent zurückgegangen, die Nachfrage nach Schmuggelware habe daher stark zugenommen. Auch deshalb sei die Pufferzone an der Grenze eingerichtet worden.