Kunden der Deutschen Post müssen sich auch am Freitag auf Verzögerungen einstellen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten den dritten Tag in Folge zu Warnstreiks auf, um in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen. In der zweiten Verhandlungsrunde vergangene Woche waren die Tarifparteien nach Angaben von Verdi von einer Annäherung noch „weit entfernt“.
Verdi fordert für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen für jedes Ausbildungsjahr monatlich um 90 Euro erhöht werden.
Uwe Speckenwirth, Verdi-Fachbereichsleiter Postdienste in Nordrhein-Westfalen, erklärte, die Deutsche Post gehöre zu den Gewinnern der Corona-Krise. „Die Gewinnsteigerung im Bereich Post und Paket von knapp 50 Prozent ist gemeinsam mit den Beschäftigten erreicht worden.“ Sie machten nun vielerorts deutlich, dass sich Wertschätzung auch in guten Einkommens- und Arbeitsbedingungen widerspiegeln müsse.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. und 22. September geplant.