Im bayerischen Straubing ist am Dienstag eine weitere Studie des bundeseigenen Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Verbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung angelaufen. Rund 2000 Menschen sollen in den kommenden Wochen auf mögliche Antikörper getestet werden, wie Vertreter von Stadtverwaltung und RKI vor Journalisten berichteten. Die Untersuchung in Straubing ist Teil eines größeren Projekts zur Untersuchung örtlicher Infektionsdynamiken.
Insgesamt wird das Geschehen in vier unterschiedlichen Gemeinden untersucht, in denen es früher relativ starke Corona-Ausbrüche gab. Im bayerischen Bad Feilnbach und im baden-württembergischen Kupferzell sind die Studien bereits abgeschlossen, die Auswertung läuft. Ersten Erkenntnisse des RKI zufolge hatten in Kupferzell 7,7 Prozent der Bewohner positive Antikörpernachweise, also eine Infektion durchgemacht. In Bad Feilnbach waren es 6,6 Prozent.
Die Studienreihe des RKI soll Antworten auf zahlreiche Fragen rund um das frühere und das aktuelle Infektionsgeschehen liefern. Dazu gehören unter anderem Rückschlüsse auf Dunkelziffern, spezifische örtliche Verbreitungswege sowie Krankheitsverläufe in verschiedenen Altersgruppen. Das Projekt mit dem Namen „Corona-Monitoring lokal“ ist zugleich nur eines von diversen Forschungsvorhaben, mit denen bundesweit Details zur den Dynamiken der Pandemie ergründet werden.
Allein das RKI ist außerdem noch an drei weiteren entsprechenden Großstudien beteiligt, wie Abteilungsleiter Osamah Hamouda am Dienstag in Straubing sagte. Diese zielen auf unterschiedliche Aspekte und Fragestellungen, unter anderem das Infektionsgeschehen in Kitas. Dazu kommen weitere ähnliche Untersuchungen anderer Institutionen. So organisiert etwa das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung seit Juli eine bundesweite Antikörperstudie in rund zehn Landkreisen. Am Montag begannen Tests dafür in Aachen.