Röttgen: „Mit menschenverachtender Realität des Regimes Putin konfrontiert worden“

Norbert Röttgen - Bild: Steffen Roth
Norbert Röttgen - Bild: Steffen Roth

Nach dem Nachweis eines Giftanschlags auf den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny durch ein Bundeswehrlabor macht der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen (CDU), den Kreml für den Angriff verantwortlich. „Jetzt sind wir erneut brutal mit der menschenverachtenden Realität des Regimes Putin konfrontiert worden“, sagte Röttgen im Interview mit den ARD-Tagesthemen am Mittwoch. „Wir sollten jetzt europäisch antworten und als Europäer für ein Minimum an Zivilität und Menschenrespekt eintreten“. 

Er habe die strategische Partnerschaft mit Russland „schon lange für Träumerei gehalten“.  Wenn es jetzt zur Vollendung der Gaspipeline Nord Stream 2 käme, „dann wäre das die maximale Bestätigung für Wladimir Putin, mit genau dieser Politik fortzusetzen, denn er wird ja dafür sogar noch belohnt“, sagte der CDU-Politiker.

Regierungssprecher Steffen Seibert hatte am Nachmittag mitgeteilt, Nawalny sei „zweifelsfrei“ mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet worden. Die Substanz der sogenannten Nowitschok-Gruppe wurde demnach durch ein Speziallabor der Bundeswehr nachgewiesen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den „versuchten Giftmord“ an dem russischen Oppositionellen „auf das Allerschärfste“.

Nawalny war am 22. August mit Vergiftungserscheinungen aus Russland zur ärztlichen Behandlung nach Berlin geflogen worden. Er wird seither von Ärzten der Berliner Universitätsklinik Charité behandelt.

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