Sachsens Innenminister beklagt nach Protesten in Leipzig „raueres Klima“

Roland Wöller - Bild: obs/BVMW/Steffen Höft
Roland Wöller - Bild: obs/BVMW/Steffen Höft

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) hat nach den gewaltsamen Protesten gegen die Räumung von besetzten Häusern in Leipzig ein zunehmend aufgeheiztes politisches Klima beklagt. „Das Klima ist rauer geworden, die Auseinandersetzungen sind hasserfüllter, sie sind beleidigender, und die Polizei steht mittendrin“, sagte Wöller am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Der Linksextremismus habe sich in Leipzig verfestigt. „Das ist ein Problem neben dem Hauptschwerpunkt Rechtsextremismus.“

Wöller betonte, er halte Protest für legitim, dieser müsse aber friedlich sein. „Wenn gezielt Flaschen und auch Steine fliegen auf Polizisten, aber auch Vertreter der Versammlungsbehörde, da hört der Spaß auf, da muss der Rechtsstaat sich durchsetzen, und genau das hat die Polizei getan.“ Der Minister forderte eine härtere Bestrafung von Gewalt gegen Polizisten. Die Mindeststrafe müsse auf sechs Monate heraufgesetzt werden.

Zudem müssten sich friedliche Demonstranten deutlich von Anhängern des linksextremen, aber auch rechtsextremen Spektrums distanzieren, erklärte Wöller. „Wenn man sich auf einer Veranstaltung befindet, wo verfassungsfeindliche Symbole gezeigt werden, wo es Gewalt gibt, hat man auf dieser Veranstaltung nichts zu suchen und sollte sie verlassen.“

Drei Nächte in Folge war es in Leipzig zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Hintergrund der aufgeheizten Lage ist die Räumung eines besetzten Hauses am Mittwoch im Leipziger Osten. Nach der Räumung eines weiteren Hauses im alternativ geprägten Stadtteil Connewitz eskalierten die Proteste der linken Szene.

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