Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will mit einem neuen Bahnkonzept die europäischen Metropolen durch Hochgeschwindigkeitszüge und Nachtzüge besser miteinander verbinden. „Es geht um schnelle und durchgehende Zugverbindungen“, sagte Scheuer den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. „Nach dem Vorbild des Deutschland-Takts wollen wir einen Europa-Takt etablieren – die Menschen sollen mit der Bahn besser durch Europa kommen.“
Scheuer will dem Bericht zufolge ein entsprechendes Konzept im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands am Montag bei einem Schienengipfel mit den europäischen Verkehrsministern offiziell präsentieren. Notwendig seien Züge, die komfortabel ausgestattet und grenzüberschreitend einsetzbar seien, sagte der Minister. „Dafür brauchen wir ein EU-Förderprogramm.“ Außerdem müsse eine digitale Plattform eingerichtet werden, über die europäische Bahnverbindungen gebucht werden könnten.
Als Beispiel nannte der Verkehrsminister eine Verbindung von Paris über Brüssel, Köln und Berlin nach Warschau: „Ein Zug, der um 9:00 Uhr in Paris startet, könnte um 12:15 Uhr in Köln, um 16:45 Uhr in Berlin und um 22.15 Uhr in Warschau sein.“
Viele Verbindungen ließen sich kurzfristig einrichten, andere setzen einen Ausbau der Infrastruktur voraus, sagte Scheuer. Er zeigte sich überzeugt, dass ein Netz für Hochgeschwindigkeits- und Nachtzugangebote bis 2025 stehen könne. Auf die Frage, ob Bahnfahren dadurch teurer werde, sagte der CSU-Politiker: „Das wäre das falsche Signal – die Preise machen allerdings die Bahnunternehmen.“