Schüler fordern Mitsprache bei Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich

Schule mit Corona
Schule mit Corona

Die Bundesschülerkonferenz fordert direkte Mitsprache bei Verhandlungen über Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich. „Beratungen auf Bundesebene, wie beispielsweise der Schulgipfel in der letzten Woche im Bundeskanzleramt, dürfen nicht ohne Beteiligung der direkt Betroffenen stattfinden“, erklärte die Organisation am Dienstag gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk. Mitsprache sei auch auf Landesebene sowie direkt an den Schulen unerlässlich. 

Nur so könnten „soziale und kindheitspädagogische Aspekte berücksichtigt und Anregungen sowie Bedenken der Schülerinnen und Schüler bestmöglich mit einbezogen werden“, erklärten die Organisationen. „Die Fachkräfte im Bildungsbereich gehören mit ihren Interessensvertretungen zwingend ebenfalls an den Beratungstisch.“

Das Kinderhilfswerk blickt mit Sorge auf die nächsten Monate. „Als hätten wir aus den letzten Monaten nichts gelernt, steuern wir sehenden Auges in ein bildungspolitisches Corona-Desaster“, erklärte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann. „Nach einer besorgniserregenden Vernachlässigung der Interessen von Schülerinnen und Schülern in den letzten sechs Monaten muss die Frage erlaubt sein, was Politik und Verwaltungen getan haben, um diesen Herbst und Winter erneute Schulschließungen zu vermeiden.“

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) mahnte angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland ebenfalls, den Schulbetrieb weiterhin sicherzustellen. Sie mache sich Sorgen, „dass die Pandemie wieder den Unterricht in den Schulen gefährdet“, sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag.

Noch seien die Zahlen der Schüler in Quarantäne überschaubar, sagte Karliczek. Das müsse aber nicht so bleiben. Die Gesellschaft könne wachsende Quarantänezahlen vermeiden, „wenn wir weiter die Grundregeln zur Bekämpfung der Pandemie einhalten“, sagte die Ministerin. „Aber auch in den Schulen selbst muss von allen Beteiligten diese Disziplin unbedingt aufgebracht werden.“

Wichtig sei, dass beim Verdacht einer Erkrankung die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer „einen möglichst einfachen Zugang bekommen, um sich testen zu lassen“, sagte Karliczek weiter. „Ich hoffe, dass die Schnelltests bald breit verfügbar sind.“

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