Schulen und Kitas müssen Kinder vor sexueller Gewalt schützen

Symbolbild: Test in einer Schule
Symbolbild: Test in einer Schule

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), hat die Rolle von Schulen und Kitas beim Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch hervorgehoben. „Wenn es zu sexueller Gewalt kommt, können und müssen Kindertagesstätten und Schulen Schutzräume sein, in denen Kindern zugehört und Hilfe organisiert wird“, erklärte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin am Mittwoch nach einem Treffen mit der Vorsitzenden der Unabhängigen Kommission zu Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Sabine Andresen.

„Wenn diese Schutzräume wegfallen, wie wir es jetzt im Zuge des Lockdowns erlebt haben, kann das schlimme Folgen haben“ warnte Hubig. Alle in der Gesellschaft müssten daher sensibel sein, hinschauen und handeln. Ebenso unerlässlich sei eine gründliche Aufarbeitung der Taten.

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs untersucht sämtliche Formen von sexuellem Kindesmissbrauch, unter anderem in Familien, im sozialen Umfeld, in Institutionen und ganz aktuell im Bereich Schule. Seit 2016 wandten sich insgesamt fast 2500 Betroffene und auch Zeitzeugen an die Kommission.

In der Vergangenheit hätten Betroffene häufig keine Unterstützung vor Ort in den Schulen erhalten, erklärte Hubig. Jeder Einzelfall werde von den Schulaufsichtsbehörden nun sehr ernst genommen. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen stehe an erster Stelle. 

Neben den Angeboten für die Schulen zum Schutz von Kindern sei es auch wichtig zu erfahren, was sexuelle Gewalt in Schulen überhaupt ermögliche, warum Mädchen und Jungen sich nicht anvertrauten – und wenn doch, warum ihnen nicht geholfen wurde, erklärte Andresen. „Aufarbeitung ist eine Chance, aus der Vergangenheit zu lernen, um Kinder und Jugendliche in Zukunft besser schützen zu können.“

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