Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hat sich dafür ausgesprochen, deutlich mehr Geflüchtete aus dem abgebrannten Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos aufzunehmen als bislang von der Bundesregierung geplant. „Es ist auch aus meiner Sicht eine persönliche Christenpflicht, in einer solchen Not zu helfen“, sagte Söder am Sonntagabend im „Bild“-Talk zu Forderungen von Verbänden, Kirchen, SPD, Grünen und Linken.
„Ich glaube einfach, dass es für Deutschland ohne Probleme machbar ist, da noch einen deutlichen höheren Anteil an Menschen, an jungen Kindern, an Familienangehörigen entsprechend aufzunehmen“, sagte Söder dazu weiter. „Da muss Deutschland einen substanziellen Beitrag bringen.“ Die Regierung solle daher ihr Aufnahmeangebot deutlich aufstocken. Darüber solle jetzt in der Koalition gesprochen werden.
Ebenso wie Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) pochte Söder allerdings auch erneut darauf, dass die Migrationspolitik europäisch gelöst werden müsse und es keinen deutschen Alleingang geben dürfe: „Was wir nicht machen können: Wieder ins Jahr 2015 zurückkehren, ohne Regeln, ohne Vorstellung“, sagte der CSU-Chef.
„Man muss das Ganze auch bis zum Ende denken“, stellte Söder sich ausdrücklich hinter Seehofer, der wegen seiner harten Haltung in der Flüchtlingspolitik in der Kritik steht. „Herz und Verstand kann man auch zusammen machen“, betonte Söder.